1271 |
Ende der
Kreuzzüge. Es verbreiten sich Pest, Lepra (Aussatz) und andere
Krankheiten durch heimkehrende Pilger.
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1300 |
Angenommene
Stiftung des Leprosenheims durch rückkehrende Kreuzfahrer, die
Lepra aus dem Orient mitbrachten.
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1347
- 1352 |
sucht eine
Pestepidemie Europa erstmals heim. Es gibt Millionen Opfer.
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1472 |
soll die
St.-Anna-Kapelle erbaut worden sein. (Vgl. Elisabeth Grünenwald,
Oettingen, Oettingen 1962, Seite 68).
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1484 |
wird das
Leprosenhaus mit der St.-Anna-Kapelle urkundlich zum ersten Mal
genannt. (Vgl. Elisabeth Grünenwald, Oettingen, Oettingen 1962,
Seite 68).
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1450
- 1500 |
In der
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erlischt der Aussatz in
Deutschland. Neue Krankheiten wie die Syphilis treten auf. Neue
Kranke (Sieche) kommen in das Heim, welches man fortan
„Siechenhaus“ nennt.
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1600 |
Um diese
Zeit sind das Leprosenhaus und die St.-Anna-Kapelle völlig
verfallen.
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1601/1602 |
wütet die
Pest in Oettingen.
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1601 |
wird der
Altar, der heute als Hauptaltar in der St.-Anna-Kapelle steht, von
Carl von Welden und seiner Ehefrau Cordula für die Schlosskapelle
in Hochaltingen erbaut und gestiftet.
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1606
- 1608 |
Abbruch
und erweiterter Wiederaufbau des Leprosenhauses als Siechenhaus.
Die Räumlichkeiten sind jetzt für die Aufnahme von 18 bis 20
Personen bestimmt. Bei der Kapelle, die häuslichen Gottesdiensten
dient, wurde nur das Dach erneuert, der Chor mit dem Mauerwerk
bleibt stehen. Die Baumaßnahmen erfolgten mit finanzieller
Unterstützung durch Graf Gottfried zu Oettingen-Oettingen und die
Vormünder der minderjährigen Grafen Max-Wilhelm und
Johann-Albrecht zu Oettingen-Spielberg. (Vgl. Inschriftplatte
über dem Südeingang zur St.-Anna-Kapelle). Ein Aktenstück vom
17. Dezember 1606 enthält Angaben, wie mit den Werkleuten
abgerechnet wird. Die im Frühjahr 1607 begonnenen Arbeiten werden
im Sommer und Herbst von Hochwasser stark behindert und können
erst im folgenden Jahr zu Ende geführt werden.
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1608 |
wird der
Friedhof um St.-Anna renoviert und erweitert.
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1632/1633 |
wütet die
Pest in Oettingen noch schlimmer als in den Jahren 1601 und 1602.
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1661 |
Einbau
einer Empore in der St.-Anna-Kapelle.
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1670
und 1674 |
sterben
zwei Personen, an deren Namen in den Kirchenbüchern von St. Jakob
die Bezeichnung „leprosa, bezw. leprosus“ angefügt wurde.
Diese Anfügung bezieht sich nicht auf die Todesursache Lepra,
sondern weist die Toten als Bewohner des Leprosenhauses aus. Sie
wurden „jenseits der Wörnitz“ auf dem Friedhof bei St. Anna
begraben.
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1710 |
Aus diesem
Jahr stammen die bisher ältesten Rechnungen, die über die
Vermögensverhältnisse der Stiftung der gemeinschaftlichen
Leprosen- und St.- Anna-Kapellenpflege Auskunft geben (Stadtarchiv
Oettingen A2.46.01).
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1723 |
erlässt
Fürst Albrecht Ernst II. (1669-1731) den Befehl, die Armen aus
dem Seelhaus in das Siechenhaus zu überführen. Diese
Zusammenlegung von gesunden Armen und Kranken findet in der
Öffentlichkeit und bei den kirchlichen Stellen keine Zustimmung.
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1785/86 |
wird das
Begraben der Toten in und um die Kirche von St. Jakob verboten.
Der kleine Friedhof bei der St.-Anna-Kapelle wird erweitert und
zum Pflichtbegräbnisplatz für beide Konfessionen bestimmt. Seit
1869 wird der Friedhof nicht mehr benützt und nach und nach
aufgelassen. Er besteht folglich 84 Jahre.
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1791
- 1799 |
ist das
Leprosenhaus mit 500 und die St.-Anna-Kapelle mit 300 Gulden gegen
Brand versichert. (Versicherungsschein Stadtarchiv Oettingen).
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1798 |
werden von
der fürstlichen Obervormundschaftsregierung die Pfarrämter
beider Konfessionen angewiesen, für eine Erweiterung des
Friedhofs und die dafür notwendige Herstellung der Kirchhofmauer
hinzuweisen finanzielle Beiträge dafür einzuwerben.
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1804 |
wird der
Friedhof bei St. Anna um ein Drittel erweitert. Zur Deckung der
Kosten wird in der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde
gesammelt.
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1805 |
hören die
Gesuche der Siechen (Kranken) um Aufnahme gegen Einstandsgeld im
Siechenhaus ganz auf. Von da an werden dort die Ortsarmen
untergebracht, welche nur freie Wohnung und Heizung erhalten,
ihren sonstigen Unterhalt aber aus der Lokalarmenkasse beziehen.
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1810 |
Am 19.
Januar kommt St. Anna zum Steuerdistrikt der Nachbargemeinde
Hainsfarth und wird von allen Abgaben frei.
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1818 |
beantragt
der fürstliche Stadtarzt Dr. Kornmacher, die bis unter die Decke
mit Gebeinen und Schädeln angefüllte Krypta (heute Pfarrgasse
Nr. 3) aus gesundheitlichen Überlegungen leeren zu dürfen. Die
Überreste der Toten werden in einer Nacht- und Nebelaktion in
tiefen Gruben auf dem Friedhof bei St. Anna begraben.
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1824 |
werden
Reparaturen am Siechenhaus und der Annakapelle dringend
erforderlich.
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|
Der
Stadtmagistrat genehmigt den dafür erstellten Kostenvoranschlag
vom fürstlichen Bauinspektor Karl Woerlein. Die Sammlung zur
Deckung der Baukosten am 16.2.1824 fällt mager aus, deshalb
scheint man sich nur auf Flickarbeiten beschränkt zu haben.
|
|
Wegen der
herrschenden Enge auf dem Friedhof um St. Anna verordnet der
Stadtmagistrat Gebühren für Grabsteine und verbietet das
Pflanzen von Bäumen.
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1826 |
Umwandlung
des Leprosenhauses in eine Krankenanstalt.
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1827 |
wird gegen
den Hausmeister Michael Rummel der Vorwurf erhoben, sich
widerrechtlich Spenden angeeignet zu haben, die neben der
aufgestellten Sammelbüchse im Leprosenhaus niedergelegt wurden.
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1828 |
Fürstin
Amalie von Oettingen-Spielberg schenkt einen ansehnlichen
Geldbetrag und stiftet für die St.-Anna-Kapelle einen wertvollen
Renaissance-Altar aus der Schlosskapelle in Hochaltingen.
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1829 |
erhebt der
Oettinger Bürger und Bortenmacher I. Mölle auf eigene Faust eine
Kollekte zur Restaurierung der St.-Anna-Kapelle und des
Leprosenhauses. Aus dem Ertrag werden alle Reparaturen an der
Kapelle und dem Leprosenhaus bestritten.
|
1843 |
Einem
königlichen Regierungsauftrag vom 20. Februar zufolge hat der
Magistrat der Stadt Oettingen anbefohlene Nachforschungen über
Ursprung, Zweck und Umfang über die gemeinschaftliche Leprosen-
und St.-Anna-Pflege angestellt.
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1847 |
Vom 29.
August stammt ein geschichtlicher Vortrag über Ursprung, Zweck,
Vermögen und Lasten der gemeinschaftlichen Leprosen- und St.-Anna-Pflege zu Oettingen von der Königlichen Regierung von
Schwaben und Neuburg in Augsburg.
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1869 |
wird der
alte Friedhof bei St. Anna aufgelassen. Das katholische Pfarramt
in Oettingen erhebt die Frage, was aus dem alten Gottesacker
werden solle; weil geweiht, soll er seinen kirchlichen Charakter
behalten und müsse vor Profanität (Entweihung) geschützt
werden.
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1870 |
Am 21.
November beschließt das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten
mit Zustimmung des Magistrats, die bauliche Erhaltung des alten
Friedhofs bei St. Anna aus Mitteln des neuen Friedhofs zu
bestreiten.
|
1873
- 1880 |
wird die
Kastanienallee, bestehend aus 41 Bäumen, gepflanzt, die von der
Wörnitzbrücke zur St.-Anna-Kapelle führt. Vorher stand dort
eine Lindenallee.
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1879 |
wird zum
letzten Mal in der St.-Anna-Kapelle am St.-Anna-Fest ein
katholischer Gottesdienst abgehalten.
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1880 |
ordnet der
katholische Stadtpfarrer Karl Lämmermayer die Abhaltung des
„Anna-Amtes“ in der katholischen Pfarrkirche St. Sebastian
an, weil der ruinöse Zustand der St.-Anna-Kapelle mit der Würde
des heiligen Opfers in zu großem Widerspruch steht.
|
Um
1886 |
sind das
Leprosenhaus, die St.-Anna-Kapelle und die Friedhofsmauer erneut
arg verfallen.
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1888 |
Hausordnung
für die im Leprosenhaus und in den Seelhäusern aufgenommenen
Personen.
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1906 |
teilt der
katholische Stadtpfarrer Johann Evangelist Deller (1897-1909 in
Oettingen) dem Magistrat mit, dass er beabsichtige, in der St.-
Anna-Kapelle am Anna-Fest wieder ein „Lobamt“ zu halten. Er
bitte deshalb um die Tünchung der Wände auf Kosten der Stadt.
Der Magistrat lehnt dies ab, erklärt sich aber mit der Abhaltung
eines „Lobamtes“ einverstanden. Somit wird nach 27 Jahren
wieder eine Heilige Messe in der Kapelle abgehalten, die auf Grund
einer Vollmacht des bischöflichen Ordinariats „benediziert“
(gesegnet, geweiht) ist.
|
|
In
Eigeninitiative sammelt Stadtpfarrer Johann Evangelist Deller Geld
zur Restaurierung der Kapelle und der in ihr befindlichen Altäre,
Statuen und Bilder. Noch im selben Jahr werden Reparaturen an Haus
und Kapelle in Höhe von 240 Mark aus Mitteln der Leprosen- und
Annastiftung bezahlt.
|
1907 |
Am 16. Mai
beschließt der Stadtrat der katholischen Kirchengemeinde zu
erlauben, dort Gottesdienst abzuhalten, solange die Kapelle
besteht. Dies geschieht in Anerkennung der Tatsache, dass die
Innenrestaurierung aus Mitteln des katholischen Pfarramtes
erfolgte.
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1908 |
bittet der
protestantische Stadtpfarrer Meyer um die unzweideutige Aussage
der Stadt Oettingen, dass St. Anna eine Simultankapelle ist.
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|
Am 14.
Januar wird dem königlich- protestantischen Stadtpfarramt
Oettingen mitgeteilt, dass durch die Wiederabhaltung von
Gottesdiensten am St.-Anna-Fest durch die katholische Gemeinde der
simultane Charakter in keiner Weise verändert wird.
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|
Erneuerung
der beiden „Nebenaltäre“ veranlasst durch Stadtpfarrer Johann
Evangelist Deller mit einem Kostenaufwand von 400 Mark.
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Der Aufbau
der beiden Seitenaltäre wird durch den einheimischen Meister
August Weidenbacher nach den Angaben des Königlichen
Generalkonservatoriums in München renoviert. Das Gemälde des
rechten, südlichen Altares, darstellend die „Kreuzanheftung
Christi“ aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und die Holzgruppe
der Pieta vom Ende des 15. Jahrhunderts des linken, nördlichen
Altars, werden von der Port’schen Kunstanstalt in Augsburg
erneuert. Die Renovierung des Hauptaltares im Dezember 1908 durch
die Anstalt für kirchliche Künste des Herrn Karl Port in
Augsburg erfolgt mit einem Zuschuss von 500 Mark durch das
Königliche Kultusministerium in München.
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|
Stadtpfarrer
Johann Evangelist Deller teilt dem Stadtmagistrat Oettingen mit,
dass die beiden Seitenaltäre aufgestellt werden und dass der
Bittgang statt nach Munningen in die St.-Anna-Kapelle gemacht
wird.
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1911 |
Infolge
von Blitzschlag bei einem Nachtgewitter sind im Leprosenhaus am
Dach Reparaturen notwendig geworden. Von den eingereichten
Kostenvoranschlägen von Maurermeister Johann Bauer und
Zimmermeister Kaspar Kaiser bekommt Johann Bauer den Zuschlag.
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1915 |
bestehen
die Fenster der St.-Anna-Kapelle aus runden
Butzenscheiben (siehe Foto von Johann Högel)
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1917 |
kommt die
alte Totenglocke im Dachreiter von St. Anna, die Jahrzehnte lang
geschwiegen hatte, auf den Turm der Kapelle des neuen Friedhofs.
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1940 |
Für eine
dringend notwendige Restaurierung der Kapelle wird vom Landesamt
folgendes vorgeschlagen: Gründliche Entfeuchtung des Mauerwerkes.
Bei den Innenwänden ist mit dem Vorhandensein alter Wandmalereien
zu rechnen. Neuverbleiung der Fenster mit dem alten Glas (runde
Scheiben) und Entfernung der farbigen Scheiben. Entfernung der
beiden zu massigen Seitenaltäre. Anstelle dieser kommen auf die
vorhandenen Konsolen links die Pieta und rechts die Gruppe
der Heiligen Sippe, bestehend aus Maria mit ihren Eltern
Joachim und Anna. Neufassung des Hochaltars. Da die Figur der Anna
Selbdritt zwar nicht ursprünglich in dem Altar gewesen ist wird
empfohlen, sie dort zu belassen, nachdem wohl nach ihr die Kapelle
benannt ist. Um sie besser in den Schrein zu komponieren, bekommt
sie einen goldenen Strahlenkranz. Weitere Vorschläge:
Ausbesserung des Ziegelpflasters im Innern. Erneuerung der sehr
schadhaften Türen unter Verwendung der alten Beschläge.
Gründliche Entwurmung aller Figuren. Konservierung des Bildes
„Kreuzanheftung Christi“im südlichen Seitenaltar. Das
Landesamt für Denkmalpflege besteht auf der Erhaltung des
Friedhofs, auch wenn das Leprosenhaus einem anderen Zweck
zugeführt werden sollte
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1941 |
Restaurierung
des Hauptaltars von Anton Reissner aus Nördlingen. Liefern und
Einpassen einer neuen zweiflügeligen Eingangstür aus Fichte
durch Schreinermeister Friedrich Ballheimer.
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Am 6.
Februar bringt der Berufsschuldirektor und Vorsitzender des
Heimatvereins, August Lutz in einer Beratung mit den Ratsherrn zum
Ausdruck, dass die katholische Kirchengemeinde Oettingen bereit
sei, die Restaurierung des Altars und der heiligen Figuren
vorzunehmen, wenn die St.-Anna-Kapelle der katholischen
Kirchengemeinde weiterhin zur Abhaltung von Gottesdiensten zur
Verfügung gestellt wird.
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|
Am 27.
Juni beklagt ein Konservator des Landesamtes für Denkmalpflege in
München, dass der Putz im Innern der St.- Anna-Kapelle bis zur
Decke abgeschlagen wurde und die Malereien (Fresken), die sich
unter der oberen Putzschicht befinden, somit zerstört sind.
|
|
Bei der
Entfernung der Seitenaltäre tauchen an beiden Seiten gemauerte
Altäre auf. Sie sind an der oberen Kante mit einem roten
Sandsteinprofil gefasst, wie der Steintisch des Hauptaltars.
Hinter den Altären wird eine Renaissance Ornamentik in
Schwarz-Weiß-Malerei sichtbar, die den gotischen Bogen begleitet
der Schiff und Apsis trennt. Sie beginnt auf der Tischhöhe der
Altäre und reicht etwa auf 2/3 Höhe des Bogens. Auf Anordnung
des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege sollen die beiden
Altarmensen nicht entfernt werden.
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1945 |
Am 23.
Februar wird das Leprosenhaus beim Fliegerangriff durch Bomben
total zerstört. Fünf Menschen sterben. Die St.-Anna-Kapelle
dagegen wird nur leicht, während das mit der alten
Mönch-Nonnendeckung versehene Dach stark beschädigt wird.. Die
Einrichtungsgegenstände bleiben unversehrt. Die Figur der Anna
Selbdritt, die Pieta und die Figurengruppe die Heilige Sippe
befinden sich zur Zeit des Angriffs zur Restaurierung in
Nördlingen.
|
1946 |
besichtigt
eine Kommission, bestehend aus Kreisbaumeister Altmeyer,
Nördlingen, Konservator Dr. Walter Bertram vom Bayerischen
Landesamt für Denkmalpflege München und Architekt
Karl Höpfner, Nördlingen, die Ruine des ehemaligen
Leprosenhauses und stellen fest, dass vorerst an einen
Wiederaufbau nicht
gedacht werden kann.
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1948 |
beklagt
Dr. Franz Winzinger in einem Beschwerdebrief an den Oettinger
Bürgermeister Hermann Lutz, den Abtransport von Grabsteinen vom
Friedhof St. Anna als Baumaterial.
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|
Das
Bayerische Landesamt für Denkmalpflege lehnt einen eingereichten
Plan für den Wiederaufbau des Leprosenhauses ab. Gründe sind zu
große Fenster an der Giebelwand, zu große Dachgauben und die
Gestaltung der Eingangstür.
|
1948/49 |
Landrat
Vogt, Nördlingen, beabsichtigt auf dem Ruinengelände des
ehemaligen Leprosenhauses ein Isolierkrankenhaus errichten zu
lassen. Er scheitert jedoch am Widerstand der Stadt Oettingen, die
Nachteile für das nahe städtische Wörnitzschwimmbad
befürchtet. Ein bereits bewilligter Staatszuschuss von
25000 DM droht zu verfallen.
|
1950 |
Im April
greift das Landratsamt Nördlingen den Gedanken auf, an der Stelle
des Leprosenhauses ein Kreisaltersheim oder Kreisbürgerheim zu
errichten. Am 18. September erfolgt der Beschluss des
Kreisausschusses über den endgültigen Grunderwerb und den
Wiederaufbau des ehemaligen Leprosenhauses als Kreisaltersheim und
Bürgerheim. Mit einem Schenkungsvertrag zwischen der Stadt
Oettingen bez. der St.-Anna- und Siechenhaus, bez.
Leprosenstiftung, wird das Vorhaben besiegelt.
|
|
Am 19.
Oktober werden die Bauarbeiten ausgeschrieben und am 2. November
beginnen die Abbruch- und Wiederaufbauarbeiten. Am 21. Dezember
kann bereits das Richtfest gefeiert werden.
|
|
Gleichzeitig
mit der Wiedererrichtung des ehemaligen Leprosenhauses wird
die St.-Anna-Kapelle gründlich instand gesetzt. Sie
erhält einen neuen Dachreiter. Das Dach wird zum Teil mit
Hohlziegeln, zum Teil mit spitzen gotischen Dachplatten ergänzt.
Die Empore wird verkleinert; außerdem erhält sie eine neue
Treppe; die Fenster werden zum Teil neu verglast; der ganze
Kapellenraum wird neu getüncht und die Holzteile neu gestrichen;
dergleichen die Kirchenstühle. Die beiden Seitenaltäre, die für
den kleinen Raum zu groß waren, werden entfernt. Die örtliche
Bauaufsicht hat Architekt Knoblauch, die örtliche Bauleitung
Baumeister Karl Baurenschmidt in Oettingen (Leprosenhaus Urkunde
Nr. 106-1-0)
|
|
Am 16.
April 1950 bittet die katholische Kirchenverwaltung in einem
Schreiben an die Landkreisverwaltung um die Klärung der
Eigentumsverhältnisse der Einrichtungsgegenstände in der
St.-Anna-Kapelle. Dabei geht es hauptsächlich um die
kunsthistorisch wertvollen Figuren der Anna Selbdritt, der Pieta
und der Figurengruppe der Heiligen Sippe, bestehend aus Maria mit
ihren Eltern Anna und Joachim.
|
|
Staatsarchivrat
Prof. Dr. Bergel meldet in einem Brief an das Landesamt für
Denkmalpflege in München Bedenken gegen die geplante Umwandlung
des Friedhofs bei St. Anna in eine Gartenanlage an.
|
1951 |
Ende
August erfolgt der Abschluss der Bauarbeiten, die Fertigstellung
des Heimgebäudes für das Kreisbürgerheim und die gründliche
Instandsetzung der St.-Anna-Kapelle (Verkleinerung des
Kapellenraums, neuer Dachreiter, Dach zum Teil mit Hohlziegeln,
zum Teil mit spitzen gotischen Dachplatten ergänzt, Verkleinerung
der Empore, neue Treppe zur Empore, Fenster zum Teil neu verglast,
Kapellenraum neu getüncht, Holzteile und Kirchenstühle neu
gestrichen, die zu großen Seitenaltäre geändert, Friedhof
entrümpelt und hergerichtet, wobei besonders auf die Erhaltung
der historischen Grabsteine
geachtet wurde.
|
|
Am 22.
Oktober wird das Kreisbürgerheim eingeweiht. Die gesamten
Arbeiten für den Abbruch der unbrauchbaren Ruinenteile, den
Aufbau des Heimgebäudes, die Instandsetzung der St.-Anna-Kapelle,
die Errichtung eines Stallgebäudes, die Einfriedung und die
Herrichtung des alten Friedhofs, der Garten- und Grünflächen und
der Wege kostet 122.238,89 DM, die Inneneinrichtung 27.025,52 DM.
|
|
Erwähnung
„eines kleinen Hauses, das Gelegenheit zu einer Hühnerhaltung
und zur Aufzucht eines Schlachtschweins bietet“ (Artikel aus dem
Oettinger Anzeigeblatt vom 15.12.1951)
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Laut eines
Schreibens des Landratsamtes Nördlingen an die Stadtverwaltung
Oettingen vom 27. 10. 1951 befinden sich drei Altäre in der St.-Anna-Kapelle. Zwischenzeitlich sind die beiden Seitenaltäre
verloren gegangen. Nachforschungen über deren Verbleib bleiben
leider ergebnislos.
|
1953 |
Am 16.
April 1953 wird der katholischen Kirchengemeinde von Hainsfarth
die Genehmigung zur Benutzung der St.- Anna-Kapelle bei
Bittgängen erteilt.
|
1954 |
Ankauf
einer kleinen Orgel von Karl Kratzer, Lehrer in Oettingen, zum
Pries von 550 DM.
|
|
Zwischen
der Katholischen Kirchenstiftung und dem Landkreis Nördlingen
wird ein Vergleich geschlossen, der besagt, die Kunstgegenstände
in der St.-Anna-Kapelle für alle Zeiten dort zu belassen, solange
die Kapelle ihren katholischen Charakter bewahrt und dem
öffentlichen katholischen Gottesdienst dient.
|
1957 |
Am 27. Mai
hat das Bayerische Staatsministerium des Innern gemäß § 87 des
bürgerlichen Gesetzbuches und Artikel 17 Stiftungsgesetz folgende
Stiftungen aufgehoben: St.-Anna- und Leprosenstiftung in Oettingen
und die Katholische und Protestantische Almosenstiftung in
Oettingen.
|
1958 |
Auflösung
des Kreisaltenheims wegen Unrentabilität.
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1959 |
Das
Kreisbürgerheim wird in eine Schwesternschule umgebaut, die an
das Kreiskrankenhaus angeschlossen und von dessen Chefarzt
geleitet wird. Es können dort 15 Schwesternschülerinnen
untergebracht werden.
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1960 |
Eröffnung
der Kreisschwesternschule im ehemaligen Leprosenhaus.
|
1961 |
findet
erstmals ein Staatsexamen den der Schwesternschule statt.
|
1965 |
Am 11.
Juni wird eine neue Glocke im Dachreiter auf der St.-Anna-Kapelle
aufgehängt. Sie trägt die Inschrift: „1965 – Alles was Odem
hat lobe den Herrn“. Zusätzlich schmückt die Glocke ein Relief
mit dem Abbild der Anna-Selbdritt, das bis 1984 auf dem Hauptaltar
der Kapelle stand. Bereits zwei Tage vorher wird die Glocke von
Stadtpfarrer Dr. Franz Paul Fackler im Rahmen einer Feierstunde,
der die Schülerinnen der Schwesternschule beiwohnten, geweiht.
|
1968 |
Im
Frühjahr 1968 werden im Auftrag des Landkreises an der St.-Anna-Kapelle Entfeuchtungsmaßnahmen durchgeführt.
|
|
Im gleichen Jahr
teilt der katholische Stadtpfarrer Bertold Grabs dem Bayerischen
Landesamt für Denkmalpflege mit, dass sich die Kirchenverwaltung
mit dem Gedanken trägt, die Inneneinrichtung der St.-Anna-Kapelle
renovieren zu lassen. Dabei handelt es sich vornehmlich um
Skulpturen und einen Altar. Die Figuren waren bereits 1941 zur
Neufassung fortgegeben, wurden damals jedoch nur abgebeizt. |
1969 |
Der Kirchenmaler
Josef Hönle führt im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege
München Renovierungsarbeiten an Doppelflügel-Eisengittertüren,
Eingangstüren, Kirchenbänken, Emporebrüstung, Trägersäule,
Treppe zum Emporenaufgang, Orgelprospekt, Eisenteile an den 4
Fenstern durch. |
|
werden fünf
wertvolle Epitaphen von
der nördlichen Außenwand der Kapelle in den Innenraum verbracht. |
|
Der Kirchenmaler
Franz Schormüller aus Reimlingen setzt die Heiligenfiguren und
den Hochaltar der St.-Anna-Kapelle instand. Die katholische
Kirchenverwaltung zahlt dafür den Betrag von 2.500 DM und das
Landratsamt 2.225 DM. |
|
Dem Tennisclub
Oettingen wird eine Teilfläche von 2200 qm zum Bau von
Tennisplätzen auf dem Gelände des alten Friedhofs für 50 Jahre
verpachtet. |
1970 |
Trotz
großer Einwände beider Kirchen, des Heimatvereins und dem
Denkmalschutz, Beginn der Bauarbeiten von drei Tennisplätzen auf
dem Friedhofgelände. |
1971 |
wird in einer
Kreisausschusssitzung einstimmig beschlossen, die Möglichkeit
einer gründlichen Gesamtrenovierung des Daches der
St.-Anna-Kapelle zu untersuchen. |
1981 |
wird der seit
März 1854 bestehende St. Johanniszweigverein durch
Namensänderung in den Evangelisch-Lutherischen Diakonieverein
Oettingen-Nordries umgewandelt. |
1983 |
wird
die Zusammenarbeit des katholischen Vereins für ambulante
Krankenpflege mit dem Evangelisch-Lutherischen Diakonieverein
Oettingen-Nordries vereinbart. |
1984 |
wird aus
organisatorischen Gründen die Schwesternschule in das
Kreiskrankenhaus verlegt. |
|
In einem
Schreiben des Landrats Andreas Popp an die katholische
Stadtpfarrei Oettingen, vertreten durch Stadtpfarrer Günther
Weber, wird dieser die Erlaubnis zur Abholung und Überlassung der
im Kreiskrankenhaus Oettingen verwahrten Kunstgegenstände aus der
St.-Anna-Kapelle (Anna Selbdritt, Pieta, Gruppe der Heiligen
Familie und ein Kruzifix) mitgeteilt. Sie werden in die
Pfarrkirche St. Sebastian verbracht und aufgestellt. |
1985
- 1992 |
Leerstand |
1985 |
wird
die Stadt Oettingen wieder Eigentümerin des Leprosenhauses und
der St.-Anna-Kapelle mit dem Friedhof, einschließlich der
dazugehörenden Grundstücke. |
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Stadtpfarrer
Günther Weber teilt der Bischöflichen Finanzkammer in Augsburg
mit, dass in Oettingen eine 500 Jahre alte Kapelle mit einem sehr
schönen großen Grundstück für 40.000 DM verkauft wird, die
örtliche katholische Kirchenverwaltung aber am Kauf kein
Interesse habe. |
1992 |
wird dem
evangelischen-lutherischen Diakonieverein Oettingen-Nordries von
der Stadt Oettingen das ganze Gelände einschließlich der
Gebäude in einem Erbpachtvertrag auf die Dauer von 99 Jahren
überlassen. |
1994 |
Am
24. April erfolgt die Einweihung der für 1.2 Millionen DM teuren
umgebauten modernen Diakoniestation in der ehemaligen
Kreisschwesternschule. |
1999 |
treffen
sich 31 Personen im evangelisch lutherischen Gemeindehaus in
Oettingen und gründen den Verein „Förderkreis St.-Anna-Kapelle
e.V.“. Der Verein
wird unter Nr. 1082 in das Vereinsregister des Amtsgerichts
Nördlingen eingetragen und vom Finanzamt steuerlich anerkannt. |
2004
- 2009 |
Sanierung
der St.-Anna-Kapelle |