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Die
Glocke
Bei
den Aufzeichnungen über den Neubau des ehemaligen
Leprosenhauses und dem Umbau der St.-Anna-Kapelle in den
Jahren 1606-1608 wird bereits das alte Türmchen und eine
Glocke erwähnt. „Der Turmknopf und das Decken des Türmleins
wurden dem Kupferschmied Frickh übertragen, das Glöcklein
lieferte Joachim Kern 1607 aus Nürnberg, welches von Mathes
Helmut Wessien(?) für 18 Gulden und 17 Batzen gegossen wurde
und anstelle der alten zersprungenen und eingeschmolzenen
Glocke auf dem Kapellentürmchen aufgehängt wurde. Der Maler
Philip Wegele vergoldete den Turmknopf samt Wetterfahne und
gedoppelten gräflichen Wappen.“
Erstmals
wieder im Mai 1907 ist in einem Auszug aus dem
Sitzungsprotokoll des Stadtmagistrats zu lesen, dass baldmöglichst
aus Mitteln der gemeinschaftlichen Leprosen- und St.-
Anna-Pflege eine Reparatur am Turme vorgenommen werden soll.
Die Glocke findet dabei keine Erwähnung. 1917 kam die alte
Totenglocke von St. Anna, die jahrelang geschwiegen hatte, auf
den Turm der Kapelle des neuen Friedhofs in Oettingen, nachdem
die dortigen beiden Glöcklein zu Kriegszwecken abgeliefert
werden mussten (Chronik der Stadt Oettingen von 1914-1918,
verfasst von Wilhelm Schaller). In den Kunstdenkmäler von
Bayern 1938, Seite 364 ist hierzu zu lesen: „Der aus zwei
vertikalen Balken und Zeltdach bestehende Dachreiter ist heute
leer. Dies bezeugen auch fotografische Aufnahmen nach 1917.
Bereits
1952 befasste sich der Kreistag mit der Beschaffung
einer neuen Glocke für die St.-Anna-Kapelle. Dieser
Vorgang, der durch den beabsichtigten Ankauf einer alten
Glocke, die anschließend eingeschmolzen und der
erzielte Erlös mit der Kaufsumme der neuen Glocke
verrechnet werden sollte, erwies sich als kompliziert
und zog sich bis 1965 hin. Am 9. Juni 1965 endlich,
weihte und segnete Stadtpfarrer Dr. Franz Paul Fackler
im Beisein von Kreisoberamtmann Hermann Bühl und der
Schülerinnen der Oettinger Schwesternschule in einer
kleinen Feierstunde eine neue Glocke, welche zwei Tage
später im Dachreiter der Kapelle montiert wurde. |
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